- Einen besonderen Stopp gab es zwischen 18.45 und 20 Uhr auf dem Chemnitzer Marktgeplant. Hier konnten Chemnitz die Helferinnen und Helfer treffen, sich über den Notruf 112informieren.
- Blaulichter zucken in der Dunkelheit, Sirenen heulen. Die Fahrzeuge rollten am Dienstagabend ab 18 Uhr durch Chemnitz.
112 - Sie ahnen nicht, wie oft es hier klingelt
Blaulichter zucken in der Dunkelheit, Sirenen heulen. Die Fahrzeuge rollten am Dienstagabend ab 18 Uhr durch Chemnitz. 18 Einsatzwagen von Deutschem Roten Kreuz (DRK), Wasserwacht, Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und THW bahnen sich ihren Weg durch das Stadtgebiet. Die Route ist 35 Kilometer lang, führt auch über die A4 und die A72. Das Ziel der Blaulicht-Fahrt: die Abläufe für den Notfall zu trainieren und gleichzeitig auf die Bedeutung des Tags des europaweiten Notrufs (dem 11.2.) auf die 112 aufmerksam zu machen.
Mehr als ein Anruf pro Minute
Wie wichtig die Nummer ist, zeigen die nackten Zahlen. Im letzten Jahr klingelte die 112 in der Integrierten Regionalleitstelle Chemnitz-Erzgebirge-Mittelsachsen 169.487 mal. Dazu kommen Meldungen über Hausnotrufe, Brandmelder oder die Nora-App. Rechnet man alles zusammen, gehen täglich zwischen 1.500 und 1.600 Notrufe ein – also etwa 64 pro Stunde. Mehr als einer pro Minute. Dazu kommen monatlich 7.000 Anrufe unter der 110 bei der Polizei – also 225 pro Tag. Zahlen, die Autofahrer kennen sollten, die sich gestern von der Blaulicht-Übung genervt fühlten.
Retter spenden
Einen besonderen Stopp gab es zwischen 18.45 und 20 Uhr auf dem Chemnitzer Markt geplant. Hier konnten Chemnitzer die Helferinnen und Helfer treffen, sich über den Notruf 112 informieren und die Arbeit der verschiedenen Organisationen kennenlernen. Außerdem werden Spenden für den Elternverein krebskranker Kinder e.V. sowie den Chemnitzer Frühstarter e.V. überreicht, die von den Rettern gespendet wurden.
Warum wählen wir die 110/112?
Dass die Nummern 110 und 112 als Notruf verwendet werden, ist historisch bedingt. Sie gehen auf die im Dritten Reich eingerichteten Servicenummern (Zeitansage, Wetterdienst, etc.) zurück. Hierfür wurden die Nummern 100-109 verwendet. Bei ihnen liegen die Ziffer auf der Wählscheibe weit auseinander, waren auch für Blinde gut zu ertasten. Als später die Notrufnummern eingerichtet wurden, wurde einfach die nächste freie Nummer 110 gewählt. Die 111 wurde ausgelassen, weil diese Zahlenfolge bei dem damaligen technischen Impulsverfahren eine Störung ausgelöst hätte. Folglich wurde dann noch die 112 verwendet.