- An der Entwicklung der preisgekrönten „Honey Roots Technology“ für die Herstellung von vollständig recycelbaren Surfbrettern wirkten u. a. mit (v. l.): Gabin Verdet und Thilo v. Osterhausen (beide Gun Sails von Osterhausen GmbH), Dr. Jörg Kaufmann (TU Chemnitz/Forschungsgruppe „Composite“) sowie Marc Jolly (Norafin Industries).
Diese Hanf-Boards der TU machen Surfer high
Ein Surfbrett aus Hanf? Was vielleicht klingt wie eine kühne Vision, haben Forscher der TU Chemnitz in die Realität umgesetzt. Ihr neu entwickeltes Board besteht fast vollständig aus nachhaltigen Materialien, ist ultraleicht und zu nahezu 100 Prozent recycelbar.
Und woher kommt der Stoff, der die Surfer high macht? Aus dem Erzgebirge! Die Firma Norafin aus Mildenau entwickelte den speziellen Hanf-Vlies
Oscar für Leichtbau gewonnen
Mit dieser bahnbrechenden Technologie haben sie die Sportwelt aufgemischt und wurden dafür auf der JEC World, der renommierten internationalen Leichtbaumesse in Paris, mit dem begehrten „JEC Composites Innovation Award“ in der Kategorie „Sport, Freizeit & Erholung“ ausgezeichnet – dem „Oscar des Leichtbaus“.
Nachhaltigkeit trifft Performance
Herkömmliche Surfbretter bestehen meist aus erdölbasierten Kunststoffen, die die Umwelt stark belasten. Doch das Team der TU Chemnitz, in Zusammenarbeit mit dem Vliestextilien-Experten Norafin aus Mildenau und dem Surfboard-Hersteller KANOA, hat mit der „Honey Roots Technology“ einen neuen Standard gesetzt.
Das Besondere: Anstelle von synthetischen Materialien setzen die Entwickler auf natürliche Hanffasern sowie recycelte und biobasierte Kernmaterialien. Ein innovatives Fertigungsverfahren sorgt dafür, dass der Materialeinsatz auf ein Minimum reduziert wird. Sogar die benötigten Hilfsmittel sind zu 99 Prozent wiederverwendbar – ein Meilenstein für die Umweltverträglichkeit im Wassersport.
Ein Gewinn für Mensch und Natur
Doch nicht nur die Nachhaltigkeit begeistert: Das Hanf-Surfbrett ist extrem leicht und widerstandsfähig, was für eine herausragende Performance auf den Wellen sorgt. Zudem werden alle Materialien aus europäischen Quellen bezogen, wodurch lange Transportwege und unnötige CO₂-Emissionen vermieden werden.
Dr. Jörg Kaufmann, Leiter der Forschungsgruppe „Composite“ an der TU Chemnitz, bringt es auf den Punkt: „Mit diesem Board reiten wir nicht nur die Wellen, sondern auch die grüne Innovationswelle. Wir zeigen, dass Hochleistungssport und Umweltschutz Hand in Hand gehen können!“
Eine Auszeichnung mit Strahlkraft
Prof. Dr. Holger Cebulla, Inhaber der Professur Textile Technologien, betont: „Diese Auszeichnung ist ein herausragender Erfolg für unser Team und unsere Partner sowie zugleich ein Beweis für die Innovationskraft unserer Region. Nachhaltige Verbundwerkstoffe sind der Schlüssel für die Zukunft, und es erfüllt mich mit großem Stolz, dass Dr. Kaufmann diesen hochkarätigen Preis bereits zum zweiten Mal gewonnen hat – erst 2024 mit seiner aus der TU Chemnitz ausgegründeten silbaerg GmbH und deren innovativem ‚Green Snowboard‘ und nun mit unserer Professur.“