Weltpremiere in Bautzen: Forschungsbrücke eröffnet
Brücken vorausschauend instand halten und Schäden frühzeitig erkennen – Erkenntnisse dazu sollen mit einer Forschungsplattform in Bautzen gesammelt werden. Die 45 Meter lange und 4,5 Meter breite Spannbetonbrücke auf dem Betonwerk-Gelände der Hentschke Bau GmbH wurde heute offiziell eröffnet.
Ein tonnenschwerer Schienenwagen rollte darüber. Verschiedene Belastungsszenarien wurden simuliert und dabei Daten über 200 Sensoren in Echtzeit übermittelt, z.B. zu Neigung, Bewegung und Temperatur. Änderungen werden von einem sogenannten digitalen Zwilling, einem virtuellen Abbild der Brücke angezeigt.
Das Forschungsbrücke wird vom Institut für Massivbau der TU Dresden koordiniert. Es sei weltweit ein einmaliges Vorhaben, sagte Direktor Steffen Marx. Die Messverfahren würden später auf reale Anwendungen übertragen, sowohl für neue als auch für bestehende Brücken. Für das Projekt in Bautzen wurden über drei Millionen Euro investiert.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing, der zur Eröffnung nach Bautzen gekommen war, sagte, die Forschungsbrücke liefere wertvolle Erkenntnisse für die Modernisierung der Brücken und die Sanierung der gesamten Infrastruktur. „Durch den Einsatz modernster Sensortechnik und KI-gestützter Analyseverfahren können wir den Zustand der Brücken in Echtzeit überwachen. So machen wir unsere Verkehrsinfrastruktur nicht nur sicherer, sondern ermöglichen eine effizientere und kostengünstigere Wartung.“